- Kultpfähle
- Kụltpfähle,in vorgeschichtlicher Zeit an geheiligten Orten und auf Hügelgräbern errichtete hölzerne Pfähle, die als Opferstellen und Seelensitz im Dienst des Götter- und Ahnenkults standen; eine ähnliche Funktion hatten vermutlich die Menhire. Literarisch bezeugt ist die wohl bis ins 3. Jahrtausend zurückreichende Herme der Griechen. Bei den Germanen sind menschengestaltige Kultpfähle (männliche und weibliche Figuren) seit der Zeit um Christi Geburt (Moorfunde) vielfach bezeugt; wen sie darstellen, ist unbekannt. Ihnen wurden häufig Opfergaben, darunter Tier- und (selten) Menschenopfer, dargebracht. - In der Jahweverehrung Israels bestand der (aus der kanaanäischen Religion übernommene) Brauch, neben dem Altar einen Kultpfahl aufzustellen, der wie die ugaritische Fruchtbarkeitsgöttin Aschirat hieß (Richterbrief 6, 25; 5. Mose 16, 21).
Universal-Lexikon. 2012.